Mein Lebenslauf (also ein Teil davon)
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Mein Weg zur Style-Erstellung
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Mein Lebenslauf (nicht komplett, aber genug)
In einer herbstlich kühlen Nacht erblickte ich 1949 unter dem Schutz der Grande Nation Frankreich das Kunstlicht dieser Welt (draußen war´s ja dunkel).
Mein Geburtsort liegt mitten im schönen Saarland, das damals als autonome Region unter dem Protektorat Frankreichs von einem ungeliebten Ministerpräsidenten unterdrückt wurde. So entschloss ich mich im zarten Alter von fast sechs Jahren in den Untergrund zu gehen, um von dort das leidende Volk zu befreien.........
Mann, wenn das nicht der tolle Beginn einer noch tolleren Biografie ist......
Man könnte es aber auch anders ausdrücken:
Ich wurde 1949 im Saarland geboren. Kurz vor meiner Einschulung drückte mein Vater mir und meinen Freunden ein paar Stapel Flugblätter unter den Arm. Diese brachten wir dann heimlich unters Volk.
Der Grund, dass unsere Väter uns Knaben diese „Terroristentätigkeit“ abverlangten, war ein ganz profaner. Hätte man unsere „Alten“ dabei erwischt, hätte das übel für sie ausgehen können.
Uns Kindern trat man in den A...., das war´s.
So war ich also mit daran beteiligt, dass der Dicke weg kam und wir seit 1957 wieder zum "Reich" gehören....
Zur selben Zeit etwa wurde ich Intendant, Regisseur, Hauptdarsteller und Kartenverkäufer eines kleinen Theaters im Keller meines Elternhauses.
Die Eintrittspreise lagen zwischen anfangs 2 Franken bis am Schluss 5 Pfg.
Bei einer Wochenvorstellung mit durchschnittlich zehn Zuschauern blieb mir damit eine Steuer auf Kapitalvermehrung erspart.......
Als immer mehr Haushalte über einen Fernseher verfügten, war ich gezwungen, mein Theater zu schließen.
Anfang der sechziger Jahre bekam meine fünf Jahre ältere Schwester einen Koffer-Plattenspieler.
Da ein Zehnjähriger im Normalfall immer über ein gewisses Halbwissen bezüglich des Liebeslebens (oder was er dafür hielt) seiner älteren Schwester verfügt, konnte ich mir damals stundenweise Zugang zu diesem Plattenspieler verschaffen.
Ich wurde also Radiosprecher und schuf meine eigene Hitparade mit 5 Plätzen. Schließlich hatte meine Schwester zur damaligen Zeit nur zehn Singles, also zwanzig Titel.
Das ist nicht viel für einen „Radiosender“, auch wenn er nur über das offene Fenster betrieben wurde, über noch weniger Zuhörer als Platten verfügte, und die zu guter Letzt nicht mal alle begeistert waren. Aber ich war mit der Zeit immer öfters begeistert, und zwar von der Beatmusik.
Heute zurückblickend wird mir bewusst, welche Fülle oder Dichte oder Erfahrungen an Leben in den folgenden Jahren an mir vorbei rauschten, mich mitrissen, mich prägten.
Mein Vater akzeptierte zum ersten mal einen Freund meiner Schwester.
Und dieser Freund, später dann mein Schwager, hatte alle Platten der Beatles. Mit Schwesterleins Plattenspieler und Freundes Beatles-Platten konnte man mich damals unter Kontrolle halten. So fanden Schwesterlein und Freund, so fanden Elmar und die Musik jeweils zueinander.
In meinem Wohnort gab es damals „Bachingers Kneipe“. Der Wirt spielte Jahre zuvor in einer regional bekannten Kapelle das Schlagzeug. Es gelang ihm, seinen Sohn am Schlagzeugspiel zu begeistern.
Er stattete ihn mit einem für damalige Verhältnisse sündhaft teuren Ludwig Schlagzeug aus, finanzierte eine Verstärkeranlage und Sohnemann Eddy bildete zusammen mit drei Freunden die Schülerband „Snakes“.
Was hat das mit mir zu tun?
Nun, eines schönen Sonntags geriet ich auf den Spuren einer süßen jungen Dame just in Bachingers Kneipe. Diese war proppenvoll, ich erwischte mit Mühe und Not einen Stehplatz im Durchbruch zum größeren, abgedunkelten Nebenraum.
Kaum hatten sich meine Augen an das schummrige Schwarzlicht gewöhnt (der Effekt mit den blauen Nylonhemden, die in Wirklichkeit weiß waren), hörte ich zum ersten mal in meinem noch jungen Leben das Geräusch aneinander geschlagener Schlagzeug-Sticks.
 Klack    +   Klack   +   Klack Klack Klack Klack
„Money“ in der Version der Beatles.
Jeder Ton dieses Songs war mir durch Schwesterleins Koffer-Plattenspieler vertraut.
Aber so hatte ich es noch nie gehört, ach was sage ich gehört, gefühlt hab ich dieses Lied, mit jeder Faser meines Körpers.
Und gespielt wurde es von Menschen, die ich kannte, mit denen ich täglich sprach. Natürlich wusste ich von der Band, aber dass das soooooo klingt...........
Die süße junge Dame ? Die kam anderweitig unter..................
Von einem zum anderen Moment wurde mir schlagartig klar:  
Diese Musik will ich nicht mehr nur hören, fortan werde auch ich diese Musik machen.
So geschehen und erlebt im Jahre 1963.

Zwei Tage später, nach einer Probe der „Snakes“ saß ich zum ersten Male in meinem Leben hinter einem Schlagzeug, genau hinter Jung-Eddys Schießbude.
Eddy erklärte mir den Sinn vom Vorzähler

„Klack + Klack + Klack Klack Klack Klack“

im Bezug zum damit festgelegten Zeitmaß und Tempo des Songs, und seitdem spielt sich mein Leben zahlenmäßig hauptsächlich in Vierteln ab.

 
Es ließ sich nie eindeutig klären, wer in meiner Genreihe für das voneinander unabhängige und sich bei mir schnell einstellende rhythmische Funktionieren der Hände und Füße verantwortlich war. Tatsache ist jedenfalls, dass ich es ganz schnell auf die Reihe bekam.
Ich übte wie ein Verrückter auf allem was perkussive Töne von sich geben konnte. Jeder der wollte oder auch nicht, konnte oder musste sich von meinen Fortschritten überzeugen, nur einer nicht.
Mein Vater, vehementer Vertreter von Toleranz und kultureller Weitsicht (sofern er sich nicht selbst darin üben musste) sah in der aufkommenden Yeah-Yeah-Welle den beginnenden Untergang des Abendlandes und verbat sich in seinem direkten Umfeld jegliche Geräusche, die dieser „Musik“ zuzuordnen waren.
Dadurch war ich also  gezwungen dieses, sein direktes Umfeld zu meiden und auf die warme, menschliche und vor allem materielle Unterstützung meiner lieben Mama zu bauen.
Man kann es vorweg nehmen, wir alle, also Jung-Elmar und seine ganze Familie (einschl. Papa) meisterten und überstanden diese Zeit ohne Schaden an Leib und Seele zu nehmen. Und auch das Abendland ist noch da......

Meinen ersten richtigen Auftritt erlebte ich als Ersatzdrummer (der echte Drummer war krank) der Zweibrücker Band
„The Satellites“.

Das erste vor Publikum gespielte Stück meines Lebens war „Love Potion Number 9“.
Vor dem „Klack + Klack  + Klack Klack Klack Klack“ war für alle im Saal zwar leise, aber trotzdem deutlich, ein blechernes, hohes „Rasseln“ zu hören. Es kam vom nicht ganz fest geschlossenen Hihat, ausgelöst durch meinen linken Fuß, der meine schlotternde Aufregung aufs Pedal übertrug.
Die Nummer und alle folgenden liefen Klasse, und dieses Schlottern war nie wieder zu hören (es verlagerte sich in die Magengrube und gribbelte noch in meiner Zeit als Alleinunterhalter, bevor ich das erste Lied am Abend spielte.
Seit diesem Tag damals, kennt die Welt Elmar Herz,...,(räusper) ...oder so ähnlich.

 

 

Der Rest der Geschichte liest sich dann so, wie der vieler anderer Musikanten
Vor vielen Jahren – ich erinnere mich noch ganz schwach daran – musste ich noch, wie viele andere auch, mein täglich Brot mit regelmäßiger Arbeit verdienen.
„Nebenher“ baute ich mir mit fast 100%iger Eigenleistung eine Hütte.
Mein Hobby finanzierte ich mir als angemeldeter, Steuern zahlender musikalischer Dienstleister (Gewerbeschein!!!), auch Alleinunterhalter genannt.
Mehr so zum Spaß spielte ich noch unterschiedliche Instrumente in unterschiedlichen Band Besetzungen.
Was dann noch als Zeit übrig blieb, steckte ich in die musikalische, technische Fortbildung.
So erlernte ich die Midifile- und die damit erweiterte Styleerstellung.
Wissenswertes über die unterschiedlichen Keyboardtypen kam so fast von selbst dazu.    
Da ich im Zuge der regelmäßigen Arbeit u.a. längere Zeit in Regionen beschäftigt war, in denen einem diese Arbeit nicht gerade leicht fällt, sie zudem besondere Gefahren bereit hielt und die meisten Menschen dort erst gar nicht hin wollen, gehöre ich zu den Privilegierten, die recht früh mit dem Ausüben dieser Tätigkeit aufhören durften.
Will einfach nur heißen, dass ich recht jung alt werden durfte und ins Rentnerdasein über wechselte.
 
Auch war die Hütte schon lange fertig. Und so konnte ich mich noch mehr dem „Musikmachen“ im Nebenerwerb widmen und konnte noch mehr in die Tiefen meiner Keyboards eintauchen.
Ich frage mich manchmal tatsächlich, wo ich vorher die Zeit für „die Arbeit“ hergenommen hatte......
 
Und es kam die Zeit, da durfte ich nicht nur der Gruppe der Alten angehören, nein, ich fühlte auch so.
Das Ende meiner „Karriere als Alleinunterhalter“ nahte mit großen Schritten und ab einem bestimmten Tag brauchte ich mich nur noch um mein Hobby „Keyboard mit allem Drum und Dran“ zu kümmern.
All das, was früher in keinen Terminplan mehr passte, konnte ich nun angehen und ausleben.
Tatsächlich?
Ist das so?
Mittlerweile habe ich nämlich auch eine alte „Volksweisheit“ auf Wahrheitsgehalt überprüfen können.
Als Rentner hast du überhaupt keine Zeit mehr........
Stimmt !
Und darum brauchen die Leser meiner Seite auch viel Geduld.
   

Mein Weg zur Style-Erstellung
 
1.)  von Roland......

Wie ich über das Spielen mit Styles - und selbst erstellte Styles im Allgemeinen - denke, weiß der aufmerksame Leser meiner Homepage. In vielen Beiträgen beschäftige ich mich haupt- und auch nebensächlich mit diesem Thema. Für alle, die noch nicht so tief in meine Seite eingetaucht sind, hier, zum Thema passend, eine Zusammenfassung:

Seit ich Musik alleine auf einem Arranger Keyboard mache, betrachte ich die Begleitautomatik mit all ihrer Styles - egal ob Werk-, zusätzlich gekaufte, selbstgemachte oder im Web erjagte Styles - als Simulation einer Ansammlung von Musikern, die, mit "links" gesteuert, mein Melodiespiel und auch meinen Gesang begleiten.
Wie gut (in meinem Sinne) sie das tun, hängt in erster Linie von der bestehenden Struktur einer Begleitautomatik ab, und natürlich von dem, was ein "Stylemacher" beim Erstellen eines Styles aus dieser Struktur herausholt.
Viele, wenn nicht gar die meisten Keyboardspieler kaufen sich das Keyboard eines bestimmten Herstellers allein wegen der ihnen am meisten zusagenden Beschaffenheit der mitgelieferten Factory Styles. Oftmals gibt da schon ein einzelnes, reichhaltig bedientes Musikgenre den Ausschlag. Bei dem einen sind es die "Countrys", bei dem anderen die "Rockys", wieder andere erfreuen die "Schlager".
Ich fand viele Jahre lang in Roland Keyboards die für mich beststrukturierte Begleitautomatik.
Nach dem Niedergang Rolands in diesem Marktsegment erhielt ich in Korgs Pa800 fast gleichwertigen Ersatz, schließlich vom Pa3X - mit seinen fünf unabhängig zu bedienenden FILLs - noch übertroffen.
Die Factory Styles beider Keyboards überzeug(t)en mich dabei höchst durchschnittlich bis gar nicht.
Die mitgelieferten SongBook Einträge mit Hunderten Musikstücken, die auf diese Styles zugreifen, bestätigen mir meine Meinung über diese Styles aufs Grausamste. Ich beziehe mich da in erster Linie auf mir altvertraute,  lieb gewonnene Musikstücke, die schon vor Jahren zum festen Bestandteil des Repertoires meiner alten Band gehörten. Was hätte ich den Jungs damals die Leviten gelesen, hätten sie ein Musikstück nach Korgs heutiger SongBook Version verunstaltet.

Genug, ich nehme etwas Dampf aus dem Kessel, denn wirklich schlecht sind die Styles von Korg nun tatsächlich nicht, sie sind eben Universal Styles. Zum Üben, zum Einstudieren schwieriger Liedpassagen, zur Grundstock Findung für einen bestimmten Song oder als Ausgangspunkt für einen neuen Style erfüllen sie allemal ihren Zweck. Dabei kommen sie in einzelnen Variationen bestimmten Musikstücken manchmal sogar recht nahe.

Nur, viele der unverkennbaren, immer wieder von uns Alleinunterhaltern aktiv und passiv gewünschten Musikstücke haben zwar ein gemeinsames Taktmaß, eine nahezu gleiche Instrumentierung, gleiches Tempo; und man findet dann durchaus Styles, in denen es dann eine oder gar mehrere Variationen gibt, mit denen man einzelne Passagen dieser Musikstücke mit gewisser Wiedererkennung spielen könnte.
Allerdings haben unzählige Evergreens ihren Ruhm und damit verbundenen Erfolg durch individuelle Liedabschnitte erreicht, die sie von anderen, ähnlichen Nummern unterscheidet und damit einzigartig macht.
Dabei kann es der Liedanfang (Intro), ein toller Übergang von Vers zu Refrain (FILL), ein Zwischenstück (Break oder auch Intro) und/oder ein außergewöhnlicher Schluss (Ending) sein, der diese Nummer so einzigartig macht. Bestimmte Gitarrenriffs, Orgel-Licks, Bläser Einwürfe taten ein übriges und machten und machen Stücke weltberühmt. Ohne dieses "Beiwerk" hätten diese Stücke vermutlich nie diesen Ruhm erlangt. Und mit diesem "Beiwerk" ausgestattet finden wir keinen Factory Style, denn dann wäre der ja kein Universal Style mehr.

Wie gesagt, das bisher Geschriebene findet sich in Fragmenten verstreut und wiederholt geäußert in vielen Beiträgen meiner Homepage wieder.
All dies spiegelt den Grund wider, warum (mittlerweile) mein komplettes Repertoire aus Musikstücken besteht, die ich ausnahmslos mit selbsterstellten Styles spiele.

Begonnen hat das damals bei mir mit kleineren Umbauarbeiten an vorhandenen Styles. Elemente umkopieren, zurecht schneiden, überflüssiges löschen, das waren so die ersten Maßnahmen zur Stylegestaltung meiner Vorstellung.

Da ich ja innerhalb einer "Beat-Band" die Instrumente Gitarre, Bass, Drums und Kofferorgel so "leidlich" beherrschte, war ich auch recht fix in der Lage, bestimmten Spuren in einem Style neue Inhalte zu vermitteln.
Irgendwann stellte ich dann fest, dass einen vorhandenen Style umzuändern oft mehr Aufwand bedeutete, als einen völlig neu zu bauen.
Dabei dachte ich bei der Erstellung meines ersten kompletten neuen Styles (Roland E86) an die Proben mit meiner alten Band damals.
Nach geistiger Einverleibung eines neuen Musikstücks wurde da die Rollenverteilung unserer Instrumentenbesetzung entsprechend festgelegt, und jedes Bandmitglied gab sich fortan Mühe, seinen Part - an der Vorlage ausgerichtet - so gut wie möglich auszuführen. Klappte das bei allen besonders gut, konnte man von einer "originalen" Umsetzung ausgehen. "Titelbezogen" war das ganze in jedem Fall.
Und so stellte ich mir einfach vor, wie ich die einzelnen Instrumente, Bass, Gitarren, Schlagzeug usw. im angedachten Stück spielen würde, erstellte so ein Standard Midifile, bügelte alle Harmonien nach "C", kürzte Abschnitte auf geeignete Patternlänge und schaufelte Spur für Spur, Element für Element, midisynchronisiert von Cubase im PC (anfangs sogar noch Atari St) in den Style-Editor des E86.
"Try und error" führten von nun an längere Zeit das Regiment bis endlich zum erlösenden "das isses". Ich war fortan in der Lage, mir meine Styles selbst zu bauen.
Und davon machte ich reichlich Gebrauch. Allein schon, um endlich von den "irrwitzigen Roland Endings" unabhängig zu sein, die wir lt. den Herren  Schink und Jobmann von Roland nur den Japanern und deren Vorliebe für solche opulente Werke am Liedende zu verdanken haben (?!).
Dass man zur damaligen Zeit gerade mal 8 Userstyles über Diskette auf einmal "nachladen" konnte, tat meiner Begeisterung keinen Abbruch. Das wurde in Tanzpausen erledigt und schulte außerdem die Fähigkeit, sein Publikum richtig einzuschätzen. Auch gab es zu Anfang ja noch genug Alternativen aus dem "Werkstyle Bereich".
Über G800 fand ich dann zum G1000, aus meiner Sicht die mit Abstand  größte technische Erweiterung, die ich je beim Wechsel von einem Keyboard zu seinem Nachfolgemodell erlebte.
Mit dem FC-7 Footcontroller begann ich damals, die Auslösung der FILL INs meinen Füßen zu überlassen, um so meine Finger für "mehr Tasten-  und Tasterbedienung" zu entlasten. Andere Funktionen und Features erschlossen sich mir, und so lernte ich nach und nach, die Begleitautomatik Struktur meines sich jeweils gerade in meinem Besitz befindlichen Keyboards voll für die Darbietung meines Repertoires auszunutzen.

Und plötzlich, fast zeitgleich mit dem Höhepunkt dieses Schaffens, verschwand die Abteilung "Arranger Keyboard" aus Rolands Produktpalette, und ich fand zu Korg, und alles wurde wieder gut, .....

2.)    ........zu Korg

...was aber anfänglich gar nicht danach aussah.

Ich war regelrecht geschockt von der Vorstellung, nach Roland nun meine zukünftige Musiker Laufbahn auf Yamahas Spielzeug Keyboards aufbauen zu müssen. Korg hatte ich noch aus i-Zeiten als zu brachial, unästhetisch laut und rau im Kopf und somit nicht auf dem Schirm.
Auf die Tatsache, dass Korg mittlerweile mit den Pa-Keyboards mehr in meine musikalischen Ansprüche produziere, machte mich dann ein österreichischer Kollege im Rolandforum aufmerksam. Er war gerade auf einen Pa2 umgestiegen und deutete mir an, „dass die Styleerstellung auf dem Pa2 auch sehr viel Spaß“ mache. Noch heute bin ich ihm  dafür dankbar, dem lieben Hubert.
Und so kam es, dass ich schon kurz darauf einen nagelneuen Korg Pa800 mein Eigen nennen konnte.

Natürlich begann ich auch sofort mit dem Erstellen von Styles auf diesem Keyboard. Was das tonale Material in den einzelnen Style Elementen angeht, gab es da ja kein Neuland zu betreten.

Aber Korg ist nicht Roland !
Gut, eine Begleitautomatik ist eine Begleitautomatik und beim Abspielen von Styles sind da für den „Otto Normalverbraucher“ erst mal keine riesigen Unterschiede festzustellen, außer dass dem einen die Styles des einen vielleicht besser zusagen als dem anderen die des anderen!
Dem Style Ersteller hingegen dürften wohl am ehesten fehlende Funktionen und Features im neuen, ungewohnten Keyboard auffallen.
Da erging es mir nicht anders. Ohne jetzt hier Details zu schildern, kann ich sagen, dass mir Korgs Style Struktur anfänglich gegenüber der von Roland recht spartanisch daher kam.

Das änderte sich allerdings schlagartig, als ich vom Erstellen erster Styles zum Spielen mit diesen überging.

Allein schon der Fill Mode zog mich in seinen Bann, war es und ist es doch tatsächlich möglich, mit einer einzigen Tasterbetätigung einen x-beliebigen Fill auszulösen und dabei auch gleichzeitig in eine andere, auch x-beliebige Style Variation zu gelangen. Und das noch sehr vielfältig und flexibel je Current Style Performance oder SongBook Eintrag. Und das gleich mit drei Fill Ins.
Kamen die mir anfangs gegenüber den festgezurrten sechs Fills von Roland etwas dürftig vor, so musste ich jetzt freudig erleben, dass ich damit wesentlich bessere, effizienter zu spielende Titelbezogene Styles erstellen könnte, als dies so mit Roland je möglich war.
Schnell lernte ich noch weitere Features in der Struktur der Korg Begleitautomatik kennen. „Cue Mode“, „NTT Type“ und „NTT Table“, sowie die Möglichkeit verschiedene Noten und Ereignisse unterschiedlichen Harmonie Tracks zuzuordnen, hoben seitdem nach meinem Empfinden die Begleitautomatik von Korg über die der anderen Hersteller weit, sehr weit hinaus.
(Leider hat Korg diesen Vorsprung gegenüber anderen Herstellern wieder verspielt, weil bestimmte Features und Funktionen in Modellen nach Pa3X nicht mehr zu finden sind ! Ist weiter unten zu lesen !)

Noch unter dem Eindruck dieser tollen Erfahrung mit dem Pa800 ließ ich mich (auch durch unzutreffende, Funktionen betreffende Versprechungen eines Herrn Sartorius) zum Kauf des damals krachneuen Pa3X MUSIKANT verleiten. Bei diesem konnte ich dann auf fünf Fill Ins zugreifen. Eine Aufstockung, die mir damals über 3300.-€ aus dem Beutel leierte.

Nun, wäre mein Umstieg von Roland zu Korg damals in diese Zeitspanne gefallen, der Pa3X also mein erstes Korg Keyboard gewesen, ich hätte mich wohl genau so tierisch gefreut wie kurze Zeit zuvor über den 800er.
Heute muss ich sagen, dass mir der Pa3X keinen Aufschwung bereitet hat. Ich benutzte ihn  aus unterschiedlichen Gründen draußen bis zum Schluss bei meinen Gigs als Alleinunterhalter. Seitdem war er aber praktisch arbeitslos und stand in meinem Musikzimmer herum und musste erleben, dass ich nur noch auf dem Pa800 spielte und Sachen erstellte. Darum habe ich mich schließlich im Herbst 2019 von ihm getrennt!

Wie dem auch sei, ich habe viele Styles nur für mich und ich habe viele Styles für liebe Leser und Freunde meiner Homepage auf dem Pa800 erstellt. Und eine bestimmte Zeitspanne lang konnte ich da den Bedarf von Nutzern der unterschiedlichen Korg Modelle abdecken.

Dann kam der Pa600 auf den Markt, dessen Fill In Bedienung auf „Yamaha Niveau“ gesenkt wurde.
Einige Pa600-Nutzer waren pfiffig genug, die Fill Ins meiner Styles durch Umkopieren auf von ihnen bevorzugte Plätze zwischen Variationen zu setzen. Man war jedoch mit dieser Lösung nicht besonders glücklich. Im Korg Forum glaubte man damals an einen einmaligen Korg Ausrutscher und baute auf Rückführung zu alten Zuständen durch Update oder zumindest im nächsten Modell.
Und so kam der Nachfolger des Pa800 als Pa900 als Fortsetzung bzw. Aufstockung des Pa600.
Und man weiß mittlerweile, auch ohne den alten Fill Mode.
Und so im Pa700 und so im Pa1000.
Lediglich im Pa4X konnten die Nutzer durch Proteste den Fill Mode zurück erobern. Dafür fehlen andere Funktionen.
Ich bewerte diese Markstrategie von Korg nicht mehr. Marktforschung und letztendlich das Kaufverhalten der Korg Kunden sind wohl der Grund und so mitschuld, wie sich für mich die einzelnen, neueren Korg Modelle derzeit darstellen. Und da spielt es dann keine Rolle, ob mir als einzelnem das nun gefällt oder nicht.
Ich erstelle weiterhin Styles für Musikstücke auf dem Pa800, die man allerdings so (in der von mir angedachten Form) nur noch auf den wenigen alten Korg Keyboards spielen kann. Und lange wird auch das nicht mehr so sein, weil es bald keine alten mehr gibt.
Und so weiß ich heute noch nicht - sollte mein alter Körper sowohl auch mein alter Geist den Pa800 überleben - welches Keyboard welchen Herstellers ich mir dann zulege. Aber ich weiß, Stand heute, von welchem Hersteller es nicht kommen wird..............
   

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