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Betreff: Leserbrief
Alfred (siebenhirter), aus Siebenhirten, Niederösterreich                                                      schreibt am 24. Januar 2023
Hallo Elmar,
als das Pa5x im Sommer 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, basierte es nicht wie angekündigt auf komplett neu entwickelter Hard- und Software-Plattform, sondern auf einer Hardware-Plattform, die schon in den Midrange-Modellen ab Serien-Nr 40000 (mit HDMI-Anschluß) eingesetzt wurde (Sitara AM571x).
Die Midrange-Modelle wurden mit einer von Vorgängern migrierten Software ausgestattet, mit welcher die Leistungsfähigkeit der neuen Hardware nicht genutzt wurde. In den vorerst gelieferten Pa5x wurden nur optischen Möglichkeiten des Displays programmtechnisch umgesetzt. Die Funktionalität blieb auf wesentliches beschränkt, die Leistungsfähigkeit der Hardware blieb unberücksichtigt.
Korg hat in der Vergangenheit proprietäre Tongenerator-/DSP-Chips gut eingesetzt, ist jedoch vermutlich (noch) nicht imstande die Leistung der aktuellen ARM-Cortex-A15 basierten SoCs (System-on-Chip-Architektur) zu nutzen. Diese bieten hervorragende Entwicklungsplattformen, Hardware, Open-Source-Software und Tools zur Vereinfachung von Design- und Entwicklungsprozessen, um auch Produkte mit komplexer Entwicklung zügig auf den Markt zu bringen.
Die in Pa5x/1000/700 verwendeten SoC (AM572x/AM571x) sind leistungsstark, eignen sich für Echtzeitanwendungen und für die Ausführung mit  Linux oder Win10. Sie sind speziell für Multimedia-Anwendungen und für die Berechnung von Audiodaten optimiert (zB für die MP3-Decodierung vorteilhaft)  und können mehrere Daten parallel verarbeiten und dabei zusätzlich noch Rechenzeit für andere Aufgaben verfügbar haben.
Damit es bei Berechnungen von Audiodaten (oder auch Grafiken) nicht zu Leistungseinbußen kommt, müssen dem Programmierer natürlich die Befehlssätze für Instruktionen (zB für Vektorrechnungen) bekannt sein und auch verwendet werden. Es ist also wichtig, die vorhandenen integrierten DSP-Erweiterungen zu nutzen und für Multimedia-Anwendungen leistungssteigernd einzusetzen.
Das Dilemna mit den Pa-Arrangern liegt nicht an der Hardware der Pa-Arranger - und vermutlich auch nicht an Lieferengpässen, die vorsichtigen Prognosen zufolge wieder verschwinden werden - sondern daran, wie man deren Hardware programmiert.
Wenn dies in Entwicklungsabteilungen in der EU oder der USA nicht funktioniert, dann wäre es zur Schadensbegrenzung ratsam für KORG, sonstwo (Japan) eine Abteilung mit Programmier-Personal einzurichten, die diesen Namen auch verdient,  anstatt ihre Distributoren mit "SalesManager" auszustatten oder illegale Preisüberwachungstechniken einzusetzen!
Liebe Grüße
Alfred
 
Hallo Alfred,
vielen Dank für diesen interessanten Beitrag !
Auch Keyboardspielern mit durchschnittlichem technischen Sachverstand (zu denen auch ich mich zähle) und auch jenen, die sich um diese Technik überhaupt nicht kümmern, sollte durch Deine Schilderungen zumindest klar sein, wie nebulös und sogar stellenweise falsch das neue Produkt von Korg und auch vielen Korg-Kunden beworben, mit der rosa Brille gesehen und völlig zu Unrecht „gefeiert“ wird.
Die Tagträumer aus ganz bestimmten Foren sollten da diesbezüglich ruhig mal einen Blick ins Korg-Forum wagen….
Liebe Grüße ins Weinviertel


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